Was bedeutet „Hochbegabung“?

Von Hochbegabung wird gesprochen, wenn der IQ über 130 (PR 98) liegt. Statistisch gesehen sind zwei von hundert Personen hochbegabt.

 

 

Im Allgemeinen sprechen wir bei Hochbegabung von der intellektuellen Fähigkeit, Probleme bzw. Aufgaben besonders schnell erkennen und lösen zu können. Dabei werden nicht immer die einfacheren Wege benutzt, im Gegenteil!

Mit einem seriösen validen IQ-Test wie z.B. WPPSI (vormals HAWIVA – III) für Vorschulkinder bzw. WISC – V für Kinder und Jugendliche zw. 6;0 und 16;11 (vormals HAWIK – IV) oder WAIS für Erwachsene lassen sich zuverlässig die kognitiven Fähigkeiten erfassen und messen.
Diese Tests werden in Anlehnung an die Liste des Arbeitskreises Hochbegabte / Potenziale im Berufsverband Deutscher Psychologen e.V. empfohlen.

Allerdings ist bei jedem IQ-Test zu berücksichtigen, dass es sich nur um eine Momentaufnahme handelt, die von vielen Faktoren ggf. negativ beeinflusst werden kann (z.B. lange Anfahrt, Streit mit den Geschwistern, Eltern oder Freunden, zu warm / zu kalt, hungrig / durstig, müde…).

Der gemessene Wert entspricht also der zum Testzeitpunkt bestmöglichen gezeigten persönlichen Leistung. Da jedoch nur die vorhandenen Fähigkeiten gemessen werden können, kann sich niemand schlauer machen als er / sie eigentlich ist.

Überdurchschnittliche Begabung (ab IQ 115 / PR 84) bzw.
Hochbegabung (ab IQ 130 / PR 98)

Kinder mit überdurchschnittlicher Begabung können ähnliche besonders extreme Verhaltensweisen wie hochbegabte Kinder zeigen, wie z.B.:

  • Sehr lebhaft / Sehr zurückhaltend
  • Sprechen sehr gut sehr früh oder erst wenn sie die Sprache vollständig beherrschen
  • Überspringen manchmal das Krabbeln
  • Hohe Gedächtnis- und Beobachtungsgabe
  • Frühes Interesse an Zahlen und Buchstaben (z.T. noch vor dem Kindergarteneintritt)
  • Fragen über Fragen werden gestellt
  • Hohe Konzentrationsfähigkeit (oft nur bei interessanten Aufgaben)
  • Fantasie und Kreativität
    (Risiko: dabei können Legasthenie bzw. Lese- / Rechtschreibschwächen überspielt werden!)
  • Hohe Sensibilität
  • Sehr gute / mangelhafte Kontaktfähigkeit
  • Auffälligkeiten in der Schule (Jungs stören, Mädchen träumen)
  • Besondere Empfindlichkeit auf Geräusche / Gerüche
  • Wählerisch beim Essen
  • Schlafen extrem wenig oder extrem viel
  • …..

Sehr gute Schulnoten KÖNNEN ein Hinweis auf eine Hochbegabung sein, jedoch ist Vorsicht geboten, denn entgegen der häufigen LehrerInnen-Meinung ist Hochbegabung nicht mit Hochleistung zu verwechseln!

Sonstige Besonderheiten, die eine Hochbegabung NICHT ausschließen:

  • Motorische Schwächen
  • Minderleistung (das Kind zeigt nicht die bestmögliche Leistung / Underachievement)
  • Unauffällige Kinder (vor allem wenn ein Geschwisterkind besonders auffällig
    bzw. anstrengend ist)
  • Legasthenie
  • Dyskalkulie / Rechenschwäche
  • LRS (Lese- / Rechtschreibschäche) / Isolierte Rechtschreibschwäche
  • Asperger-Syndrom (geschwächte Form des Autismus, in sozialen Interaktionen
    besonders auffällig)
  • ADS / ADHS

aber:

Nicht alle unruhigen, verhaltensauffälligen Kinder sind unterforderte Hochbegabte!

Gewissheit bringt nur eine seriöse professionelle Diagnostik, im psychologischen Institut IDEE eine Selbstverständlichkeit!